15.11.08 Wätterlatte (hammerhai) |
Ein wenig bekannter Wandergipfel im Kiental
Hallo zusammen,
Es war nicht einfach Mitte November noch einen ziemlich schneefreien Wandergipfel zu finden, zumal es ja schon Anfang Oktober bis in tiefe Lagen geschneit hatte. Unsere Wahl fiel auf die Wätterlatte (2007m) die nach Meinung eines Hoteliers in Kiental noch ohne Schneeschuhe zu besteigen war! Da es eine etwas längere Tageswanderung würde, reisten wir schon am Vorabend nach Kiental und übernachteten in einem Hotel im Dorf. Nach dem ausgiebigen Frühstück packten wir den Rucksack und marschierten gegenüber dem Hotel auf dem Wanderweg Richtung in Wätterlatte los. Entlang dem Erlibach marschierten wir den Wald hinauf während die ersten Sonnenstrahlen das Dorf Kiental erreichte.
Wir passierten Pt.1060 und wanderten weiter den Wald hinauf bis wir bei "Inneres Lengachere" auf eine Strasse trafen. Eine prächtige Aussicht ins Kiental und die umliegenden Gipfel erwartete uns. Wir sahen das Gehrihorn (rechts im Bild) im Licht der Morgensonne und weiter dem Grat entlang das Sattelhorn. Links im Hintergrund blickten wir auf das Fründenhorn und die Blüemlisalp.
Nach ein paar Schritten auf der Strasse stiegen wir eine Alpwiese hinauf und fanden darin blühender Klee die dem Nachtfrost getrotzt hatte.
Bei Pt.1275 trafen wir auf ein Alpsträsschen dem wir weiterhin aufsteigend folgten. Ab Pt.1409 mussten wir auf dem schneebedeckten Strässchen weiterlaufen.
Beim Weiler bei Pt.1499 machten wir eine ausgiebige Pause, um uns für den etwas steileren Aufstieg in den Sattel zwischen Wätterlatte und Dreispitz zu stärken. Die Nordseite des Dreispitzes ragte vor uns in den blauen Himmel.
Immer noch auf dem verschneiten Fahrweg, nun aber etwas steiler, wanderten wir bis zu den Landwirtschaftsgebäuden auf dem Sattel. Weit unter uns sahen wir nur noch einen kleinen Teil des Talbodens des Kientals.
Dafür blickten wir auf der anderen Seite des Sattels auf einen uns bekannten Gipfel, das Morgenberghorn , welches wir im Frühsommer bestiegen hatten.
Auch sonst gab es viel anderes auf dem namenlosen Sattel zu entdecken:
Unterhalb der steilen Südostwand der Wätterlatte wanderten wir in einen weiteren namenlosen Sattel,
von dem aus wir auf den Nordostgrat der Wätterlatte schauten. Nach einem kurzen Abstieg durchquerten wir leicht steigend die Nordwestflanke zum Sattel rechts im Bild,
von wo wir den steilen Schlussaufstieg zum Gipfel in Angriff nahmen.
Auf dem Gipfel angekommen staunten wir nicht schlecht über die tolle Aussicht, die wir von hier oben hatten. Im Süden die Blüemlisalp, das Fründenhorn und die Spitz des Doldenhorn (Gipfel links im Bild),
im Osten das Morgenberghorn, die Latrejespitz und der Dreispitz.
Richtung Nordosten sahen wir auf Interlaken, einen Teil des Brienzersees und den Brienzergrat
und im Nordwesten auf den Thunersee mit Niederhorn und Sigriswiler Rothorn.
Im Südwesten überschauten wir den Niesen mit dem langgezogenen Niesengrat. Auch die weiterführende Route ist auf diesem Foto gut zu sehen. Der Weg führte über den Grat links im Vordergrund bis zu der Alphütte auf der schneebedeckten Ebene rechts der Bildmitte.
Wir marschierten also den Grat hinunter in den nächsten Sattel, wo wir den Wanderweg für einen Abstecher auf die Standflue, Pt.1978, verliessen. Beim Blick zurück schauten wir auf die eher unspektakuläre Ostflanke der Wätterlatte.
Von nun an wanderten wir nur noch abwärts. Zuerst den breiten Gipfelrücken hinunter und an dessen Ende, dann nach rechts immer flacher werdend
bis zur Alphütte "Engel", Pt.1791. Hier genossen wir ein letztes Mal die Aussicht auf den Niesen und dem langgezogenen Niesengrat.
Bei der Alp "Engel" führte der Weg in den dichten Wald hinein. Stetig absteigend durchquerten wir den Wald bis wir vor der Alp "Wittere", Pt.1366, wieder in offenes Gelände erreichten. Vor uns erblickten wir die Blüemlisalp, auf welche die letzten Strahlen der Abendsonne fielen.
Ab der Alp "Wittere" folgten wir ein Stück der Alpstrasse bis zur Alp "Pfaffenbüel", Pt.1344, und marschierten weiter auf dem Wanderweg über "Hubbel" bis nach Kiental, das wir erst erreichten, als es schon dunkel war.
Schwierigkeit: T3
Marschzeit: ca. 6 Std.
Karte: swisstopo Nr.254, Interlaken, 1:50'000
Grüssli und viel Spass beim Nachwandern!
Thomas & Christine