31.10.06 Altmann 2435 m (summit) |
Bergtour von Gipfel zu Gipfel
Ein Blick auf die Säntis-Webcam hat mich die letzten Tage ermuntert das schöne Wetter in den Bergen noch mal für eine Tour zu nutzen.
Dem Herbstnebel am Bodensee bin ich daher entflohen, um eine Gipfeltour im Alpstein zu machen.
Was den Alpstein so interessant macht, sind die Wege im Fels, die großartige Fernsicht und die tollen Tiefblicke in das Appenzell, das Toggenburg und Rheintal. Mit seinen 400 km Wanderwegen und 20 Berggasthäusern soll er zu den bestausgebauten Wandergebieten der Alpen gehören.
Die Beschreibung der Tour beginnt auf dem Säntis (2502 m), den man mit der Seilbahn von der Schwägalp aus erreichen kann. Wer die Tour mit Höhenmetern anreichern will, kann auch an der Maste 2 ca. 300 Höhenmeter unterhalb der Bergstation aussteigen. Wer es sich konditionell zutraut, kann die Tour auch an der Schwägalp (1352 m) beginnen.
Auf dem Säntis habe ich zuerst einmal das Panorma genossen, bevor ich dann den Steig über den Lisengrat hinab zum Rotsteinpass (2120 m) in Angriff genommen habe.
Da ich zeitig dran war, habe ich auf dem Weg dorthin nur wenige Leute angetroffen und konnte so ungehindert die Passage in der Felswand meistern.
Nach einer Stärkung im Berggasthaus ging es dann weiter. Über den gesicherten Steig durch die Fliswand habe ich zuerst die Altmannschulter und dann den Altmannsattel auf 2368 m erreicht.
Ein Stück oberhalb des Sattels grasten friedlich ein paar Steinböcke. Unweit von hier hatte vor Jahren ein kapitaler Bock nur wenige Meter von mir den Weg gekreuzt.
Das letzte Stück hoch zum Grat und von dort zum Gipfelkreuz stellte dann etwas höhere Anforderungen. Mit der Hilfe der Hände und Eisenstiften, die als Griffe und Tritte dienen, habe ich dann den Grat erreicht.
Jetzt wartete noch die "Schlüsselstelle" auf mich.
Ein kurzes Stück von 3 bis 4 m, wo sich der Grat auf weniger als einen halben Meter verengt. Manche kapitulieren an dieser Stelle. Manche überwinden die Stelle auf den Knien, manche rittlings auf dem Hosenboden und manche gehen balancierend drüber, wie über einen Schwebebalken.
Ich habe knapp unterhalb des Grates ein paar Stehmöglichkeiten entdeckt und mich so, wie die Dame im Bild, am Grat oben haltend, sicher an der Stelle vorbeigehangelt.
Am Gipfelkreuz angekommen hat man dann eine tolle Aussicht und einen schönen Tiefblick auf die Seen des Alpsteines, nach Liechtenstein und in das Toggenburg.
Nach einer ausgiebigen Rast trat ich dann wieder den Rückweg an, nicht ohne noch einen Steinbock zu fotografieren, der es sich auf einem Felsvorsprung gemütlich gemacht hatte.
Über den Rotsteinpass und den Lisengrat erreichte ich wieder den Säntis. Zwischenzeitlich waren Wolken aufgezogen. Über den Niederungen bildete sich Dunst. Das östliche Ende des Zürichsees mit dem Seedamm bei Rapperswil war aber noch gut zu erkennen.
Auf der Terrasse des Berggasthauses Säntis hinter dem Gipfel lies ich den milden Herbsttag ausklingen.
Für die Tour vom Säntis zum Altmann und zurück sind ca. 5 Std.zu veranschlagen. Es ist ein Höhenunterschied von ca. 700 m im Auf- und Abstieg zu bewältigen. Bis zum Altmannsattel ist der Weg weiss-rot-weiss markiert.
siehe auch: http://www.rother.de/pdf/3763340866_tour.pdf
im Oktober 2006
Peter alias summit